OZG Begriffe verstehen.
Das ist unser Glossar. Wir möchten Ihnen alle notwendigen Begriffe inklusive Bedeutung an die Hand geben, um die fachlichen Themen besser und sicherer Einordnen zu können.
Nutzen Sie ebenfalls das Lexikon des BMI in diesem Zuge.
OZG Glossar
Begriff | Bedeutung | Nützliche Links |
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AD (Active Directory) | Active Directory (AD) ist ein von Microsoft entwickelter Verzeichnisdienst für Windows-Netzwerke. Das AD spielt für Unternehmen mit komplexen IT-Ressourcen, Benutzerrechten und hierarchischen Arbeitsgruppen eine wichtige Rolle: Im Grunde kann man sich das Active Directory als Adress- und Telefonbuch vorstellen, nur mit viel mehr Möglichkeiten für Administratoren, gespeicherte Benutzer- und Objektdaten zu verwalten, zu bearbeiten, abzufragen und zu strukturieren. Die IT-Struktur einer Organisation lässt sich mithilfe des Verzeichnisdienstes in sogenannte Domänen gliedern und damit übersichtlich nachbilden. | |
Adapter KOP/AFM | Eine Schnittstelle innerhalb des *KOP-Servers*, der Formulardaten aus einer externen Quelle (z.B. dem AFM-Server) entgegennimmt, die Terminierung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung durchführt, die Daten in ein internes Format umwandelt und zur nachfolgenden Verarbeitung weiterleitet. | |
AFM (Antrags- und Fallmanagement) | Antrags- und Fallmanagement. Eine in Kreisen der Dataport und einiger Behörden verwendete Bezeichnung für die *IntelliForm*-Technologie. | |
API (Application programming interface) | Eine API (Application Programming Interface) ist ein Satz von Befehlen, Funktionen, Protokollen und Objekten, die Programmierer verwenden können, um eine Software zu erstellen oder mit einem externen System zu interagieren. | |
Backend | Als Backend bezeichnet man in der Informationstechnologie die Datenzugriffsebene, d. h. den Teil einer Webseite oder Applikation, der (im Gegensatz zum Frontend), nicht für die Benutzer:innen sichtbar ist. Es beinhaltet die Programmierung der Applikation und den Administrationsbereich.Im OZG-Kontext sind damit Fachverfahren, Register und Datenbanken gemeint, die über Schnittstellen angebunden werden, um die Bearbeitung der Leistungen durch die Verwaltung effizient zu unterstützen. | |
Basiskomponenten | Teilweise auch Basisinfrastrukturkomponente | |
Bundesportal | Im Verwaltungsportal des Bundes ("Bundesportal") sind neben Informationen über Verwaltungsleitungen von Bund, Ländern und Kommunen auch die ersten Online-Leistungen des Bundes zu finden. Diese Leistungen können direkt im Bundesportal genutzt werden. Derzeit werden immer mehr digitalisierte Leistungen der Bundesbehörden für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen im Verwaltungsportal des Bundes bereitgestellt. Auch Leistungen der Länder und Kommunen können über das Bundesportal gefunden und über die entsprechenden Portale angesteuert werden. | |
BP (Bürgerportal) | Dieser Begriff bezieht sich sowohl auf das Bürgerportal der Dataport (= *OSI-Plattform*) als auch auf Web-Anwendungen bzw. Portale, die von Kommunen erstellt wurden (= *Kommunale Plattform*). Wegen der Mehrdeutigkeit sollte der Begriff „Bürgerportal“ daher vermieden werden. | |
Change Management | Alle Prozesse der globalen Veränderung, sei es durch Revolution oder durch geplante Evolution, fallen in das Aufgabengebiet des Change Managements. Zu den harten, revolutionären Ansätzen zählen die Modelle der Corporate Transformation und Business Transformation. | |
CMS (Content-Management-System) | Obwohl fachlich präzise vom Web-Content-Management-System (kurz WCMS) gesprochen werden müsste, wird der globale Begriff CMS im verbreiteten Sprachgebrauch für Systeme oder Module verwendet, die ausschließlich dem Erstellen von Websites dienen. | |
Dataport | Dataport ist der Informations- und Kommunikationsdienstleister der öffentlichen Verwaltung für die vier Bundesländer Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen und Sachsen-Anhalt sowie für die Steuerverwaltungen in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. | Barrierefreiheit | Dataport |
Design System | Das DESIGN-SYSTEM.SH hilft öffentlichen Entscheidern in ihrer Rolle als Auftraggeber:innen und Projektmanager:innen, digitale Produkte und Dienstleistungen Nutzer:innenzentriert zu entwickeln: Bedarfe und Möglichkeiten erkennen, daraus digitale Dienste, Produkte, Lösungen initiieren und planen, Konzeptionsprozesse begleiten, sowie konzeptionelle und visuelle Ausgestaltungen verstehen und beurteilen. | ITVSH - Design System (design-system.sh) |
Design Thinking | Design Thinking ist eine agile Methode, um auf kreative, dynamische und flexible Weise innovative Lösungen zu finden. Design Thinking stellt konsequent die Nutzer:innenorientierung in den Mittelpunkt. | |
Dienst | Ein Dienst ist konfigurierbares Element in einer *Instanz*, das sich getrennt von den anderen Diensten ausführen lässt. In den meisten Fällen wird ein Dienst einem *Formular* (z.B. zum Beantragen eines Angelscheins) entsprechen. | |
DigitalPakt Schule | Der DigitalPakt Schule soll einen Innovationsimpuls für die kommunale Bildungsinfrastruktur geben, damit Schulträger ihre Schulen bei der großen Zukunftsaufgabe, junge Menschen auf das Leben und Arbeiten in einer digitalen Welt vorzubereiten, besser unterstützen können. Dadurch werden die Anstrengungen, die das Land im Rahmen seines Digitalisierungsprogramms Bildung bereits erbringt und zu denen insbesondere der Breitbandausbau, die Einführung einer Einheitlichen Schulverwaltungssoftware sowie die Fortbildung von Lehrkräften über den Unterricht mit digitalen Medien gehören, weiter verstärkt und ergänzt. | Digitalpakt Schule – ITVSH |
DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) | Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist eine Verordnung der Europäischen Union, mit der die Regeln zur Verarbeitung personenbezogener Daten durch die meisten Verantwortlichen, sowohl private wie öffentliche, EU-weit vereinheitlicht werden. | Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) - dejure.org |
DVDV (Diensteverzeichnis der öffentlichen Verwaltung) | Digitale Verwaltungsdienste setzen eine IT-Infrastruktur voraus, die eine gut geschützte Kommunikation zwischen Behörden garantiert. Das Deutsche Verwaltungsdiensteverzeichnis (DVDV) ermöglicht es, E-Government-Anwendungen, deutschlandweit sicher und rechtskonform Daten auszutauschen. Kurz gesagt geht es darum, dass die Eintragungen in das Verzeichnis erforderlich ist, damit Anträge, die über den Nachrichtenbroker verarbeitet werden, an die richtige Stelle (z.B. Pinneberg) zugestellt werden können. | Deutsches Verwaltungsdiensteverzeichnis (DVDV) - DVDV – das Diensteverzeichnis der öffentlichen Verwaltung - ITZBund |
EA (Einheitlicher Ansprechpartner) | Der EA hat für verschiedene *Online-Dienste* die Aufgabe übernommen, die eingegangenen Daten grob zu verifizieren und den Antrag dann an den entsprechenden kommunalen Empfänger weiterzuleiten. Im Rahmen des *KOP* soll hier eine Umsetzung erfolgen, die die bestehende Lösung ablöst. | |
EfA („Einer für Alle“-Prinzip) | "Einer für Alle" (EfA) bedeutet, dass ein Land oder eine Allianz aus mehreren Ländern eine Leistung zentral entwickelt und betreibt – und diese anschließend anderen Ländern und Kommunen zur Verfügung stellt, die den sogenannten EfA-Dienst dann mitnutzen können. Hierfür müssen sie sich nur mittels standardisierter Schnittstellen anbinden. Die Kosten für Betrieb und Weiterentwicklung des EfA-Dienstes teilen sich die angeschlossenen Länder und Kommunen. | OZG-Umsetzung – Onlinezugangsgesetz - Einer für Alle |
E-Government | Dadurch sparen Behörden Zeit und Geld. Für Bürger und Unternehmen soll der Aufwand sinken, den beispielsweise Antragsverfahren mit sich bringen. Laut Definition soll E-Government durch alle diese Ziele dafür sorgen, dass behördliche Vorgänge transparenter werden. | E-Government | einfach erklärt | ibau |
eID (Elektronische Identitätsnachweis) | Der Elektronische Identitätsnachweis, kurz eID, bezeichnet einen Vorgang bei dem sich einE Nutzer:in unter Verwendung geeigneter Hard- und Software hinreichend per digitalen Medien gegenüber einer anderen Nutzer:in oder System ausweist, sodass die andere Seite verlässliche Informationen über den sich Ausweisenden besitzt. Mit Hilfe dieser Informationen können dem sich ausweisenden Nutzer:innen folgend z. B. entsprechende Zugänge gewährt, Ressourcen freigegeben oder Interaktionen mit ihm ohne Risiko durchgeführt werden. Der neue Personalausweis enthält eine eID-Funktion, mit der sich Bürgerinnen und Bürger bei Online-Behördengängen sowie geschäftlichen Angelegenheiten digital ausweisen können. | BSI - Elektronische Identität (bund.de) |
Elektronische Signatur / Elektronisches Siegel | In der eIDAS-Verordnung, (englisch: electronic Identification, Authentication and trust Services) dem Vertrauensdienstegesetz und der Vertrauensdiensteverordnung werden die Grundlagen für die Erstellung und Nutzung von elektronischen Signaturen und Siegeln definiert. Elektronische Signaturen sind immer einer natürlichen Person zugeordnet, Siegel einer juristischen Person. Siegel können in diesem Sinne eine Unterschrift einer natürlichen Person nicht ersetzen, aber z.B. einen gesicherten Herkunftsnachweis liefern. Elektronische Signaturen und Siegel werden in Dokumente und Dateien eingebettet oder als zusätzliche Datei beigefügt. Sie können durch geeignete Software sichtbar und prüfbar gemacht werden, können aber auch völlig unsichtbar an einem Dokument angebracht sein. | Infobereich: KDN - Dachverband kommunaler IT-Dienstleister |
ELFE (Einfache Leistungen für Familien) | Der Kombiantrag ELFE (Einfache Leistungen für Familien) vereint die Dienste zur Beantragung von Kinder- und Elterngeld sowie die Geburtsanzeige und Namensbestimmung. Aufgrund der spezifischen Gegebenheiten in Schleswig-Holstein als Flächenland wird derzeit mit einer Nachnutzung der Module Namensbestimmung und Geburtsanzeige geplant. | |
E-Payment | Mit dem ePayment wird eine digitale Bezahlung von Online-Dienstleistungen der schleswig-holsteinischen Kommunalverwaltungen ermöglicht. | |
Fachverfahren | Ein Applikation innerhalb einer Behörde, die für einen bestimmten Verwaltungszweck geschrieben wurde (z.B. SchiR für das Schiffsregister, ForumStar für das Grundbuch usw.) | |
Federführer | Die Federführenden sind für die vollständige Bearbeitung eines Themenfeldes (siehe „Themenfeld“) zuständig. Sie verantworten auch die Umsetzung der Onlinedienste für die darin enthaltenen OZG-Leistungen. | |
FIM (Föderales Informationsmanagement) | Das Föderale Informationsmanagement (FIM) stellt standardisierte Informationen zu Verwaltungsleistungen (Antrags-, Genehmigungs- und Anzeigeverfahren) nach dem Baukastenprinzip bereit. Mit klar definierten Vorgaben werden komplizierte Gesetzestexte zu Verwaltungsverfahren in allgemein verständliche Sprache übersetzt, die zugehörigen Verwaltungsprozesse modelliert und standardisierte Datenfelder für Formulare und Informationsaustausch erstellt. Die FIM-Methodik setzt sich aus den drei Bausteinen Leistungen, Datenfelder und Prozesse zusammen. | Startseite (fimportal.de) |
FITKO (Föderale IT-Kooperation) | Die Föderale IT-Kooperation (FITKO) ist eine Organisation, die vom IT Planungsrat zur strategischen Vernetzung, Planung und Steuerung notwendiger IT-Lösungen in Deutschland eingesetzt wurde. Sie soll den Ausbau der Digitalisierung in der Verwaltung koordinieren und konsequent vorantreiben. Die FITKO ist zusammen mit dem BMI für das Programm-Management der föderalen OZG-Umsetzung verantwortlich. | FITKO |
FIT-Store | Der FIT-Store ermöglicht es den Ländern, die digitalisierten Verwaltungsleistungen unkompliziert, standardisiert und rechtssicher nachzunutzen. Er wird von der FITKO betrieben, welche als Dienstleistung zentral zu standardisierten Vertragsbedingungen geeignete Leistungen einkauft, anbietet und weiterverkauft. | FIT-Store | FITKO |
Frontend | Der Begriff Frontend kommt aus der Informationstechnologie und bezeichnet das Webdesign und die Programmierung einer Benutzeroberfläche, also mit allem, was Nutzer:innen sehen, wenn Sie eine Webseite oder Applikation (App) aufrufen. Im OZG-Kontext stellt das Frontend die Eingabemaske bei der Nutzung einer digitalen Verwaltungsleistung für Bürger und Unternehmen dar. | |
Fullmail | FullMail ermöglicht eine sichere behördeninterne Kommunikation per E-Mail. FullMail stellt sicher, dass E-Mails zwischen teilnehmenden Verwaltungen nicht über das öffentliche Internet sondern über das geschlossene Landesnetz Schleswig-Holstein geroutet werden. Dadurch entfällt die Notwendigkeit zur Verschlüsselung des Inhalts beim Versand personenbezogener Daten (vgl. Tätigkeitsbericht UKD 2019 S. 37f). | |
Fachverfahren (auch Allgemeines Fachverfahren) | Fachverfahren sind datenbank- gestützte Computerprogramme, die zur Unterstützung oder Ausführung einer speziellen Verwaltungsauf- gabe genutzt werden. | |
Geschäftslage | Um die Umsetzung des OZG aus Nutzer:innensicht zu unterstützen, sind die Verwaltungsleistungen im OZG-Umsetzungskatalog nach Lebenslagen von Bürgerinnen und Bürgern sowie nach Geschäftslagen von Unternehmen gegliedert. Dabei wird jede OZG-Leistung genau einer Lage zugeordnet, kann jedoch sekundär einer oder wenigen weiteren Lagen zugeordnet sein. Verwaltungsleistungen, die nicht Lebens- und Geschäftslagen-spezifisch sind, sondern häufig als Nachweis bei der Beantragung anderer Leistungen benötigt werden (wie z. B. die Geburtsurkunde), sind im Themenfeld Querschnittsleistungen zusammengefasst. | |
Go-live | Start des Betriebs einer Software oder einer Webseite unter realen Bedingungen. | |
IT-Planungsrat | Der IT-Planungsrat ist ein politisches Gremium, dessen Hauptfunktion die Steuerung der Zusammenarbeit von Bund und Ländern in Bezug auf den Themenbereich Informationstechnik ist. Zu den Aufgaben des IT-Planungsrates zählen unter anderem die Koordination der Zusammenarbeit von Bund und Ländern in Fragen der Informationstechnik, Beschlüsse zu fachunabhängigen und fachübergreifender IT-Sicherheitsstandards, die Steuerung von E-Government-Projekten und die Planung und Entwicklung des Verbindungsnetzes. Der Vorsitz im Planungsrat wechselt jedes Jahr zwischen Bund und Ländern. | IT-Planungsrat |
Klick-Dummy (auch clickable Prototype) | Umgangssprachlich stellt der Klick-Dummy einen rudimentären interaktiven Prototyp des anvisierten Endproduktes – in Form einer Website oder eines Webshops – dar. | |
KLV (Kommunale Landesverbände in Schleswig-Holstein) | Alle vier kommunalen Landesverbände (Städtebund, Städtetag, Gemeindetag und Landkreistag) bilden die Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Landesverbände Schleswig-Holsteins. Wichtiges Anliegen der Arbeitsgemeinschaft ist es, unterschiedliche Auffassungen zwischen den Verbänden auszugleichen und "den kommunalen Standpunkt" gegenüber Parlament, Regierung und Öffentlichkeit möglichst geschlossen zu vertreten. | Zusammenarbeit :: Städteverband Schleswig-Holstein (staedteverband-sh.de) |
KOP (Kommunales OSI-Plugin) | Mit dem -unter einer Open-Source Lizenz entwickelten- „Kommunalen OSI-Plugin (KOP)“ sollen zunächst die Kommunen in Schleswig-Holstein ein zentrales Werkzeug an die Hand bekommen, mit denen sie Anträge aus Online-Diensten, die mit IntelliForm (AFM) oder Formsolutions gebaut werden, bearbeiten können. Die Architektur des KOP ist so ausgelegt, dass durch die Entwicklung eines entsprechenden Adapters auch Formulardaten aus anderen Quellen übernommen werden können (z.B. FitConnect). Das KOP leitet über eine entsprechende Zuständigkeitsfindung (ZufiSH, Active Directory d. Kommunen) die eingehenden Anträge in die zuständige Kommune zum bearbeitenden Mitarbeiter:innen. | |
Lebenslage | Die Verwaltungsleistungen sind im OZG-Umsetzungskatalog nach Lebenslagen von Bürgerinnen und Bürgern sowie nach Geschäftslagen (siehe „Geschäftslage“) von Unternehmen gegliedert, um die Umsetzung des OZG aus Nutzer:innensicht zu unterstützen. Dabei wird jede OZG-Leistung genau einer Lage zugeordnet, kann jedoch sekundär einer oder wenigen weiteren Lagen zugeordnet sein. Verwaltungsleistungen, die nicht primär einer Lebens- oder Geschäftslage zugeordnet werden, da sie zum Beispiel bei der Beantragung anderer Verwaltungsleistungen "nachgewiesen" werden müssen, werden im Themenfeld Querschnittsleistungen, Lage "Querschnitt Unternehmen" und "Querschnitt Bürger und Bürgerinnen", gebündelt. | |
LeiKa | Die Abkürzung LeiKa bezeichnet den "Leistungskatalog der öffentlichen Verwaltung“. Der Leistungskatalog stellt ein einheitliches, vollständiges und umfassendes Verzeichnis der Verwaltungsleistungen über alle Verwaltungsebenen in Deutschland hinweg dar und wird ständig fortgeschrieben. Der LeiKa umfasst derzeit einen Bestand von mehr als 8.000 Einträgen im Katalog des Bausteins Leistungen (Stand: 30.06.2021). Dies beinhaltet alle drei Arten: Leistungsobjekte, Leistungsobjekte mit Verrichtungskennung sowie Leistungsobjekte mit Verrichtungskennung und Detail. | |
Low Code | Low Code (zu Deutsch „Wenig Code“ bzw. „Wenig Programmieren“) meint im Großen und Ganzen die Vereinfachung der Erstellung einer Software, welche sonst aufwändig programmiert werden müsste. Hierfür werden grafische Modellierungsmethoden und visuelle Applikationsdesigns verwendet, statt die Software mithilfe klassischer, manueller Programmierung zu erstellen. Das kann zum Beispiel bedeuten, Funktionen konfigurierbar zu machen, also durch eine grafische Benutzeroberfläche (GUI). | |
Medienbruch | Als Medienbruch wird der Wechsel von einem auf ein anderes Medium in der Übertragungskette eines Informationsprozesses bezeichnet. Ein Medienbruch entsteht immer dann, wenn elektronisch erfasste Daten nicht durchgehend für folgende Prozesse weiterverarbeitet werden können. Ein häufiges Beispiel für einen Medienbruch ist zum Beispiel das Ausdrucken von Onlineformularen, um diese händisch zu unterschreiben oder in Papierform einzureichen. Medienbrüche erschweren und verlangsamen die Erfassung sowie Verarbeitung von Informationen. Um die Effizienz und Nutzerfreundlichkeit der öffentlichen Verwaltung zu erhöhen, wird im Zuge der Verwaltungsdigitalisierung im Bundesportal und anderen Verwaltungsportalen eine möglichst hohe Medienbruchfreiheit angestrebt. | |
MVP (Minimum Viable Product) | Das Minimum Viable Product – oft auch als MVP abgekürzt – ist ein Instrument zur Risikominimierung im Zuge der Entwicklung von Produkten, Dienstleistungen oder Geschäftsmodellen. Bei einem MVP wird der Bedarf zunächst mit einem minimalen Aufwand gedeckt. Die Idee dahinter ist Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle möglichst schnell an der Kundin oder am Kunden zu testen, um mit dem Feedback diese entsprechend weiterzuentwickeln. | |
Nachnutzung | Arbeitsergebnisse der Themenfelder sowie bereits digitalisierte Leistungen werden anderen Ländern und Kommunen zur Verfügung gestellt, die an der Umsetzung nicht unmittelbar beteiligt waren. Sie können diese nachnutzen und müssen somit nur einen Bruchteil der OZG-Leistungen selbst digitalisieren. So können Bund, Länder und Kommunen nicht nur Ressourcen sparen, sondern sich gleichzeitig bei der OZG-Umsetzung auf eine geringere Gesamtanzahl von Leistungen konzentrieren und damit eine höhere Qualität der Digitalisierungsangebote insgesamt bieten. Ein Nachnutzungsmodell ist „Einer für Alle“ (EfA). | |
Nachrichtenbroker | Der Nachrichtenbroker ist ein Zwischenprogramm, das die Sprache eines Systems über ein Telekommunikationsmedium von einer international geeigneten Sprache in eine andere übersetzt. In Telekommunikationsnetzen interagieren Programme durch den Austausch von Nachrichten, die formal definiert sind, d.h. durch den Akt der Nachrichtenübermittlung. | |
Nutzerkonten | Nutzerkonten dienen insbesondere zum Nachweis der eigenen Identität. Sie gewährleisten die sichere Authentifizierung von Personen, die für sich oder im Namen einer Organisation digitale Verwaltungsleistungen nutzen. Dabei funktionieren sie ähnlich wie Kundenkonten in Onlineshops. Ein Nutzerkonto kann auf einem Verwaltungsportal angelegt und für das digitale Ausweisen gegenüber einer Behörde verwendet werden. Es gibt unterschiedliche Nutzerkonten für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen. | OZG-Umsetzung – Onlinezugangsgesetz - Nutzerkonten |
OD (Online-Dienst) | Ein Online-Dienst ist ein Formular, über das eine Bürger:in einen Antrag stellen kann. | |
Once-Only-Prinzip | Bürger:innen und Unternehmen müssen Nachweise nur noch einmalig übermitteln. Die Verwaltung soll – nach Freigabe und auf Wunsch von Bürger:innen oder Unternehmen – vorhandene Daten mit anderen Behörden einfach und sicher austauschen können. Das Once-Only-Prinzip ist auch im Servicestandard (siehe „Servicestandard) enthalten. | |
OSI (Online-Service-Infrastruktur) | Die von der Dataport AöR entwickelte und betriebene Plattform zum Anbieten kommunaler Dienste, z.B. dem Service-Konto. | |
Open Source | Als Open Source (aus englisch open source, wörtlich offene Quelle) wird Software bezeichnet, deren Quelltext öffentlich und von Dritten eingesehen, geändert und genutzt werden kann. Open-Source-Software kann meistens kostenlos genutzt werden. | |
OZG (Onlinezugangsgesetz) | Das Onlinezugangsgesetz (OZG) verpflichtet Bund und Länder, ihre Verwaltungsleistungen bis Ende 2022 auch elektronisch über Verwaltungsportale anzubieten. Darüber hinaus finden sich darin Regelungen zum Portalverbund, zu Nutzerkonten und zu Standardisierungsrechten. | |
OZG-Cloud | Die Gesamtheit aller *OZG-Server*. Die Verwaltung der Cloud wird unter Verwendung des Open-Source-Tools *Openshift* durchgeführt. Der Begriff wird inzwischen nicht mehr verwendet. Das Projekt wird nun als *Kommunales OSI-Plugin* oder *KOP* bezeichnet. | |
OZG-Leistung | Der Begriff OZG-Leistung beschreibt ein Leistungsbündel bestehend aus bis zu mehreren Hundert einzelnen Verwaltungsleistungen aus dem "Leistungskatalog der öffentlichen Verwaltung" (LeiKa), die thematisch aus Nutzersicht zusammenhängen. Es gibt 575 OZG-Leistungen, davon werden 115 im Bundesprogramm und 460 im Digitalisierungsprogramm Föderal umgesetzt. | |
OZG-Shop | Ein klassischer Shop indem Online-Dienste und Basiskomponenten den Kommunen in Schleswig-Holstein zur Nachnutzung angeboten werden. | |
Pattern Library | Eine sehr schöne Definition und Einordnung finden Sie in dem Link. | Warum braucht man eine Pattern Library? (Design Systems 101 – Teil 1) (produktbezogen.de) |
Portalverbund | Der Portalverbund bildet die föderale Struktur Deutschlands ab. Er ist die Verknüpfung aller Verwaltungsportale von Bund, Länder und Kommunen. Ziel ist es, dass Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen künftig die von ihnen gewünschte Verwaltungsleistung direkt, schnell und einfach mit wenigen Klicks aufrufen und anschließend sicher online abwickeln können, egal auf welchem Verwaltungsportal sie eingestiegen sind. | OZG-Umsetzung – Onlinezugangsgesetz - Portalverbund |
Produktkompass | Der ITVSH stellt Schulträgern einen „Produktkompass zur grundlegenden IT-Ausstattung an Schulen“ als Orientierungshilfe für die Anschaffung von IT-Ausstattung bereit. In diesem Kompass können sich Schulträger über konkrete Ausstattungsempfehlungen für die schulische IT mittels exemplarischer Produktbenennungen informieren, Preisorientierungen finden und somit ihre Anschaffungskompetenz stärken. | Produktkompass – ITVSH |
QES (Qualifizierte Elektronische Signatur) | Signaturen diesen Typs basieren auf streng definierten Techniken und Regeln, die eine hohe Fälschungssicherheit und langfristige Prüfbarkeit signierter Dokumente und Dateien möglich machen. Sie sind entsprechend der eIDAS-Verordnung auf europäischer Ebene rechtlich anerkannt und haben bei Gericht einen hohen Beweiswert. Elektronische Dokumente mit qualifizierten elektronischen Signaturen können im Verwaltungshandeln eine geforderte Schriftform erfüllen. Siehe hierzu auch „Elektronische Signatur“. | |
Reifegradmodell | Das Reifegradmodell basiert auf einem Modell der Europäischen Kommission zur Messung der Online-Verfügbarkeit von Verwaltungsleistungen. Damit lässt sich der digitale Entwicklungsstand einzelner Leistungen bewerten. Das Reifegradmodell dient den Behörden als verlässliche Grundlage bei der Bewertung der OZG-Konformität ihrer bestehenden und geplanten Online-Verwaltungsleistungen und gibt die einheitliche Auffassung der Ressorts wieder. Das Modell misst die Online-Verfügbarkeit auf einer Skala von 0 (die Leistung ist nur offline verfügbar) bis 4 (die Leistung kann vollständig digital abgewickelt werden.) | 2.2 Digitale Services im Sinne des OZG - OZG-Leitfaden - OZG-Leitfaden (ozg-umsetzung.de) |
Registermodernisierung | Die Registermodernisierung ist ein Projekt, in dem Bund und Länder die technische, strukturelle und rechtliche Weiterentwicklung aller deutschen Register koordinieren. Ziel ist, dass Bürger*innen sowie Unternehmen bei der Beantragung von Leistungen erforderliche Nachweise zukünftig nur noch einmalig übermitteln müssen (siehe „Once-Only-Prinzip“). | |
Roll-out | Roll-out (vom englischen roll out für „herausrollen“ oder „ausrollen“) ist ein englischer Begriff, der so viel wie Einführung oder Markteinführung bedeutet. Im OZG-Kontext wird der Begriff Roll-out vor allen Dingen bei dem Roll-out der Dienste verwendet. Hierzu finden Sie weitere Informationen auf der Leistungsübersicht. | Leistungen Übersicht – ITVSH |
Schnittstelle | Generell: Ein Übergabepunkt für Daten. Siehe auch „API“. | |
SDG (Single-Digital-Gateway) | Der Single Digital Gateway (SDG) wurde 2018 vom Europäischen Parlament und dem Europäischen Rat beschlossen. Er soll ein einheitliches digitales Zugangstor zur Verwaltung in der EU schaffen. Damit verfolgt er dasselbe Ziel wie das OZG: Ein bürgernahes und nutzerfreundliches digitales Angebot der Verwaltung. Alle Leistungen sollen über ein einziges Portal zu finden sein. | OZG-Umsetzung – Onlinezugangsgesetz - Was ist das Single Digital Gateway? |
Servicekonto („Bürger-Konto“) | Ein über das OSI-Portal angebotener Dienst zur Identifizierung eines Bürgers. | |
Serviceportale | In den Serviceportalen können Landkreise, Städte, Gemeinden und öffentliche Einrichtungen ihre Verwaltungsleistungen digital bereitstellen. So können Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen ihre Behördengänge online erledigen. | |
Servicestandard | Der Servicestandard definiert ganzheitliche Qualitätsprinzipien für die Digitalisierung von Verwaltungsleistungen. Er bietet einen Orientierungsrahmen für die Entwicklung neuer sowie die Optimierung bestehender digitalisierter Angebote. Der Servicestandard umfasst 19 Prinzipien in den Kategorien Nutzerzentrierung, Vorgehen, Zusammenarbeit, Offenheit, Technischer Betrieb und Wirkungscontrolling. | OZG-Umsetzung – Onlinezugangsgesetz - Servicestandard |
SPoC (Single Point of Contact) | Als Single Point of Contact (SPoC) wird in einer Organisation eine zentrale (also einzig mögliche) Anlaufstelle für ein bestimmtes Thema oder Problem oder eine festgelegte Tätigkeit bezeichnet. | |
Symfony | Das Framework Symfony gehört zu den bekanntesten Profi-PHP-Frameworks, das als Basis zur Entwicklung von Webanwendungen eingesetzt wird und dem Model-View-Controller-Ansatz folgt. Symfony kann lizenzkostenfrei aus dem Internet heruntergeladen und sowohl für private als auch kommerzielle Projekte genutzt werden. | Ein Tutorial zum Einstieg in das PHP-Framework: Anwendungsentwicklung mit Symfony | t3n – digital pioneers |
Themenfeld | Die OZG-Leistungen wurden in 14 Themenfelder unterteilt, die insgesamt 35 Lebens- und 17 Unternehmenslagen abbilden. Ein Themenfeld kann sowohl Leistungen für Bürgerinnen und Bürger als auch für Unternehmen enthalten. Die Bündelung in Themenfelder dient zum einen dazu, dass Leistungen, die aus Nutzer:innensicht zusammen hängen, auch bei der Digitalisierung im Zusammenhang betrachtet werden und zum anderen als Grundlage für die aufgabenteilige Umsetzung. | OZG-Umsetzung – Onlinezugangsgesetz - Themenfelder Föderal |
Typ 5-Leistungen | Eine besondere Herausforderung bei der Umsetzung des OZG liegt in den geteilten Zuständigkeiten von Bund und Ländern. Von den 575 OZG-Leistungen fallen derzeit 115 in die alleinige Verantwortung des Bundes. Die Digitalisierung dieser sogenannten Typ 1-Leistungen übernehmen die zuständigen Bundesressorts. Anders ist es bei den föderalen Leistungen: 370 Leistungen sind zwar durch den Bund gesetzlich geregelt, werden aber von den Ländern vollzogen. Dabei handelt es sich um sogenannte Typ 2/3-Leistungen. Weitere 90 Leistungen vollziehen die Kommunen als Typ 4/5-Leistungen. | |
Unternehmenskonto | Das bundeseinheitliche Unternehmenskonto ist ein zentraler Einstiegspunkt für die Kommunikation zwischen Behörden und Organisationen (insbesondere Unternehmen). Das Konto basiert auf der bayerischen ELSTER-Technologie, die sich in der Steuerverwaltung bewährt hat. Mit Hilfe ihrer ELSTER-Zertifikate können sich Unternehmen bei Online-Diensten anmelden, Anträge authentifiziert ausfüllen und absenden sowie Bescheide der angebundenen Verwaltungsleistungen über ein zentrales Postfach empfangen. | |
User Experience | Der Begriff User Experience (UX) bedeutet wörtlich übersetzt Nutzererfahrung. Er beschreibt alle Faktoren, die ein Nutzer oder eine Nutzerin bei der Interaktion mit einem Produkt, einer Software oder einem Dienst erfährt und spielt somit eine große Rolle für die nutzerfreundliche Umsetzung des OZG. | |
UX | Siehe „User Experience“ | |
Verwaltung | Als „Verwaltung“ wird in diesem Projekt die Organisationseinheit Verwaltung im öffentlichen Sektor verstanden. | |
Vorgang | Ein Vorgang im OZG-Kontext wird als eine Anzahl von fachlich zusammengehörenden *Arbeitsschritten* verstanden. Wenn ein *Kunde* einen Antrag digital ausfüllt, wäre dies der erste Schritt des entsprechenden Vorgangs, zu dem dann als weitere Schritte z.B. die Begutachtung durch einen Sachbearbeiter oder das Verschicken eines Bescheids gehören. | |
Wireframe | Mit Wireframe (zu Deutsch: Drahtmodell) bezeichnet man einen sehr frühen konzeptionellen Entwurf einer Website oder eines Software-Frontends. | |
xdomea | xdomea ist der vom IT-Planungsrat verabschiedete verbindliche Standard für den Austausch von Akten, Vorgängen und Dokumenten im Kontext der Übermittlung, der Abgabe sowie der Aussonderung von Schriftgutobjekten. Weiterhin kann xdomea für den Austausch zwischen Fachverfahren und DMS/VBS sowie für die Zwischenarchivierung genutzt werden. | xdomea - Koordinierungsstelle für IT-Standards (xoev.de) |
XRechnung | XRechnung bezeichnet den Standard zur elektronischen Rechnungsstellung bei öffentlichen Auftraggebern und setzt die Richtlinie 2014/55/EU in Deutschland maßgeblich um. Der Standard XRechnung wird von der KoSIT (Koordinierungsstelle für IT-Standards) im Auftrag des IT-Planungsrats betrieben. | XRechnung - Koordinierungsstelle für IT-Standards (xoev.de) |
XÖV | XÖV – das textbasierte Datenformat XML in der öffentlichen Verwaltung – bezeichnet die fachlichen Standards für die elektronische Übertragung von Informationen zwischen Behörden in Deutschland. Mit ihrer Hilfe können Fachverfahren wie zum Beispiel das digitale Meldewesen über Ländergrenzen hinweg bundesweit eingesetzt werden. | Startseite - Koordinierungsstelle für IT-Standards (xoev.de) |
ZuFiSH (Zuständigkeitsfinder Schleswig-Holstein) | ZuFiSH ist ein gemeinsames Portal des Landes Schleswig-Holstein, der Kommunen und der Wirtschaftskammern des Landes, in dem diese mit ihren Organisationsstrukturen und Zuständigkeiten abgebildet sind. Die Informationen umfassen Beschreibungen und Leistungen der zuständigen Stellen bis hin zu Ansprechpersonen, Telefonnummern und Öffnungszeiten. Zurzeit sind etwa 1.000 Verwaltungsleistungen mit etwa 4.000 zuständigen Stellen in den Verwaltungsgebieten Schleswig-Holsteins verknüpft. | schleswig-holstein.de - E-Government - Zuständigkeitsfinder Schleswig-Holstein |
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