14.08.2025 | KI-Blog
Künstliche Intelligenz ohne Etikett
Künstliche Intelligenz (KI) gilt gemeinhin als Zukunftstechnologie, dabei ist sie, oft ohne explizit als solche benannt zu werden, in vielen kommunalen Verwaltungen längst angekommen. Gerade sogenannte schwache KI-Systeme – also spezialisierte Anwendungen zur Lösung konkreter Aufgaben – finden sich bereits in unterschiedlichen Bereichen des Verwaltungsalltags. Der folgende Überblick verdeutlicht, wie KI-basierte Technologien, meist eingebettet in auf den ersten Blick als klassische IT-Systeme erscheinende Anwendungen, bereits heute Teil kommunaler Praxis sind.
Chatbots für Bürgeranfragen | Viele Städte und Gemeinden setzen inzwischen Chatbots auf ihren Webseiten ein, um einfache und häufig gestellte Anfragen automatisiert zu beantworten, etwa zu Öffnungszeiten, Antragsunterlagen oder Ansprechpartnern. Technisch handelt es sich hierbei um regelbasierte oder KI-gestützte Sprachverarbeitungssysteme, die auf Basis statistischer Muster Text generieren und somit standardisierte Kommunikation ermöglichen. Govii ist z.B. ein Chatbot – ist ein textbasiertes Dialogsystem, das Chatten mit einem technischen System erlaubt, hinter dem eine Wissensdatenbank liegt. Weiterlesen...Chatbot, der bereits auf vielen Seiten der schleswig-holsteinischen Verwaltungen zum Einsatz kommt. Er ist ein intelligenter Chatbot – ist ein textbasiertes Dialogsystem, das Chatten mit einem technischen System erlaubt, hinter dem eine Wissensdatenbank liegt. Weiterlesen...Chatbot, der Nutzer:innen auf der Webseite Ihrer Verwaltung oder im Bürgerportal zur Verfügung steht, um Fragen zu behördlichen Themen zu beantworten.
Automatische Übersetzungsdienste | Im Kontext mehrsprachiger Kommunikation – z. B. mit neu Zugewanderten – kommen zunehmend KI-basierte Übersetzungstools wie DeepL oder Google Übersetzer zum Einsatz. Diese Systeme arbeiten mit neuronalen Netzwerken, um sprachliche Bedeutungszusammenhänge zu erkennen und sinngemäße Übersetzungen bereitzustellen. Auch wenn der Einsatz datenschutzrechtlich differenziert zu betrachten ist, zeigt sich hier ein relevantes Potenzial zur Effizienzsteigerung.
Dokumentenklassifikation und -auswertung | Ein weiteres Anwendungsfeld betrifft die automatisierte Erkennung und Kategorisierung eingehender Dokumente, etwa bei der digitalen Posteingangsbearbeitung. KI-Systeme können hier Texte auslesen, Schlagworte identifizieren und sie vorab in Kategorien einordnen. Das beschleunigt Routineaufgaben in der Sachbearbeitung und schafft Freiräume für wertschöpfende Tätigkeiten.
Spracherkennung in Sitzungsdokumentationen | Einige Kommunen testen bereits den Einsatz von Spracherkennungssoftware zur automatischen Transkription von Besprechungen, Ausschusssitzungen oder Interviews. Diese Tools wandeln gesprochene Sprache in Text um und erleichtern so die Erstellung von Protokollen. Gleichzeitiger wird somit der Tippaufwand und die Fehleranfälligkeit reduziert.
Diese Beispiele zeigen, KI ist kein abstraktes Zukunftsversprechen, sondern Teil gegenwärtiger Verwaltungsrealität. Oft leise integriert, aber mit spürbarem Nutzen im Alltag. Entscheidend bleibt die informierte und reflektierte Nutzung: Technologien sollen unterstützen, nicht ersetzen. Gerade Führungskräfte sind daher gefordert, Potenziale zu erkennen und in verantwortungsvoller Weise zu erschließen.
